Seiten

Vom Wesen des Geldes...

Wohin fließen unser Geld und unsere Steuern?

(Ein stark vereinfachte Sicht der Dinge)

Wohin fließen unser Geld und unsere Steuern? Eine auf den ersten Blick sicher banale Frage. Aber wenn man sich die Mühe macht, einen zweiten und dritten Blick zu wagen, ist man vielleicht überrascht.
Welche Steuern zahlt der Bundesbürger eigentlich? Einige der wichtigsten Steuern sind:

- Einkommen- / Lohnsteuer
- Mehrwert- / Umsatzsteuer
- Mineralölsteuer
- Energiesteuer
- Genußmittelsteuer (Biersteuer, Branntweinsteuer, Essigsäuresteuer, Kaffeesteuer, Tabak)
- Zuckersteuer
- Glückspielsteuer
- Lustbarkeits- / Vergnügungsteuer
- Erbschaftsteuer
- Grunderwerbsteuer
- Grundstücksteuer
- Kapitalertragsteuer
- Feuerschutzsteuer
- usw. usf.
Die Steuern fließen über die Stadt- und Landeskassen nicht etwa in einen großen Topf, sondern werden nach komplexen Schlüsseln von den Städten und Gemeinden, den Ländern und vom Bund entsprechend der Abgabenordnung eingetrieben und wieder verteilt. Anteilig werden diese Einnahmen genutzt, um die laufenden Selbstkosten des „Staates“ zu begleichen (Beamtenbezüge, Gehälter, Mieten, Verwaltungsaufwand…). Der Rest der Steuereinnahmen wird für die Ausgaben des Bundeshaushaltes verwendet (Soziales und soziale Sicherungssysteme, innere Sicherheit, Militär & Verteidigung, Bildung und Forschung, Umwelt, usw. usf.)
Was bei der Verteilung der Mittel des Bundeshaushaltes auffällt ist, dass ca. 15% aller Ausgaben in 2008 für die „Bundesschuld“ aufgewendet wurden. „Bundesschuld“ sind Zinsen. Zinsen für Staatsschulden bei In- und ausländischen Kreditgebern. Laut dem April-Monatsbericht der Deutschen Bundesbank von 2006 verteilen sich diese Schulden zu ca. 60% auf inländische Kreditgeber (Banken, Versicherungen und Privatpersonen) und auf 40% ausländische Kreditgeber.

Laut Aussage Hans Eichels in einem TV-Interview aus 2002 (Link) werden ausschließlich Zinsen gezahlt. Seit mehreren Jahrzehnten fließt nicht eine müde Mark, nicht ein müder Euro in die Tilgung der Staatsverschuldung. Der aktuelle Haushalt für 2010, der Anfang März beschlossen wurde, sieht eine Neuverschuldung von 80 Mrd. Euro vor. Nur in diesem Jahr! Anfang der 70-er Jahre traten noch Finanzminister zurück, als damals der Haushalt ein Defizit von 2 bzw. 3 Mrd. Mark aufwies.

Wie hoch ist die aktuelle Gesamtverschuldung des Bundes? Diese beträgt per Anfang April 2010 sagenhafte 1,8 Billionen Euro (siehe: Schuldenuhr der Steuerzahler, Link). Das sind 1800 Milliarden Euro. Und mindestens 80 Milliarden kommen in 2010 dazu. Reichten in 2008 noch rund 43 Milliarden Euro aus, um die Zinsen für die Gesamtschulden zu begleichen, werden am Ende von 2010 bei 3% angenommener Verzinsung rund 54 Milliarden Euro notwendig sein. Parallel ist der Schuldenberg am Ende des Jahres weiter um 80 bis 100 Milliarden Euro angewachsen (siehe „Neuverschuldung des Bundes“). Dass unsere Regierung damit kein Problem hat, verdeutlichte Hans Eichel in obigen Interview: „Wir machen das schon seit mehr als 30 Jahren so!“

Im Klartext heißt das: Nach den Ausgaben für Soziales (Armut) ist der Zinsanteil der Staatsausgaben deutlich höher als der Anteil der Ausgaben für unsere „Landesverteidigung“. Und diese „Schuldaufwendungen“ dienen nicht etwa dazu, die Schulden zu begleichen und zu tilgen, sondern dienen ausschließlich dazu, die fälligen Zinsen zu bezahlen. Zinsen die jährlich weiter ansteigen.

Der Schuldenberg ist auf astronomische 1,8 Billionen Euro angewachsen und der Staat ist nicht in der Lage, seine Schulden zu verringern und bedient nur die Zinsen. 60% dieser Schulden hat der Staat bei inländischen Banken. Das bedeutet, dass die Bundesrepublik Deutschland mit über 1 Billion Euro allein bei Deutschen Kreditinstituten und mit bald 800 Milliarden Euro bei ausländischen Banken und Investoren in der Schuld steht.

Welches sind die größten Deutschen Kreditinstitute? Die drei größten Institute 2008 waren:

1. Deutsche Bank (Bilanzsumme: ca. 2,2 Billionen Euro)

2. Commerzbank (Bilanzsumme: ca. 620 Milliarden Euro)

3. Hypovereinsbank (Bilanzsumme: ca. 460 Milliarden Euro) (eigentlich UniCredit)

Und jetzt weiterlesen!

Die UniCredit, ehemals Hypovereinsbank wurde von Markgraf Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach als Privatbank gegründet und ist auch heute noch eine Privatbank (auch wenn sie zwischenzeitlich Bayrische „Staatsbank“ usw. hieß).
Die Commerzbank wurde 1870 von privaten Bankiers als Commerz- und Disconto-Bank gegründet, 1931 verstaatlicht, 1937 zurück privatisiert, nach 1945 von den Besatzungsmächten in viele Einzelinstitute zerschlagen und 1956 über ein Aktiontauschprogramm wieder zusammengeführt und privaten Aktionären zurück übereignet und ist auch heute noch (wieder) eine Privatbank.
Auch die Deutsche Bank wurde 1870 als Privatbank gegründet, vergrößerte sich durch Zusammenschlüsse und Zukäufe, wuchs durch Industriebeteiligungen, überstand die Weltwirtschaftskrise 1923 als Industriebank eigenen Angaben zufolge unbeschadet, wurde nach 1945 als Großbank ebenfalls in mehrere Teilinstitute zergliedert und zwischen 1952 und 1956 wieder zurück „zentralisiert“ und vereint. Die Anteilsaktien der Deutschen Bank befinden sich in privatem Streubesitz wobei die größten Einzelbesitze die AXA, die Credit Suisse und der amerikanische Investor Black Rock halten. Eine reine Privatbank!

Was verdeutlicht werden soll ist, dass die Bundesrepublik Deutschland nicht bei der Deutschen Bundesbank oder der Europäischen Zentralbank verschuldet ist, sondern bei privatwirtschaftlich geführten und gewinnorientierten Unternehmen. Den Privatbanken geht es NICHT um die Sicherstellung einer stabilen Geldwirtschaft oder um die Versorgung des Bundes mit liquiden Miitteln oder um die Bereitsstellung einer Währungsreserve etc, sondern um die Erzielung von Gewinnen.

Die Steuerung der Geldmenge zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichtes zwischen Deflation und Inflation im Gegenspiel zum schwankenden Bruttosozialprodukt obliegt ihrer Satzung nach der Bundeszentralbank. Ob diese Bundeszentralbank als „Hüter der Währung“ ihrer Aufgabe gerecht wird, ist ob der Schaffung eines beachtenswerten Institutes namens Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH zumindest fraglich. Denn dieses Institut erschafft auf Bedarf des Bundes Geld. Viel Geld. Täglich bis zu mehreren Milliarden Euro. Geldschaffung aus dem Nichts (Quelle).

Wie das in der Realität funktioniert? Es ist so erschreckend einfach, dass man es kaum glauben mag. Aber es geschieht öffentlich. Vor den Augen der Bürger und mit Wissen derjenigen, die sich dafür interessieren. Von Zeit zu Zeit interessieren sich sogar die Medien dafür (Link).

Wenn der Staat Bundesrepublick Deutschland liquide Mittel benötigt, um was auch immer zu bezahlen, so teilt die Bundesrepublick Deutschland diesen Bedarf der Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH mit. Diese Agentur mit Sitz in Frankfurt teilt diesen Geldbedarf den in- und ausländischen Kreditinstituten mit. Diese Banken reißen sich in der Folge quasi darum, der Bundesrepublik Deutschland Geld zu leihen (welches sie zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht haben! Quelle). Da die privaten Banken jedoch sogenannte Staatsanleihen erwerben (NICHT „kaufen“), muss kein eigenes Vermögen (Stichwort Mindestreserve) hinter dieser „Transaktion“ stehen. Wenn buchhalterisch die Deutsche Bank beispielsweise 10 Mrd. Euro an die Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH transferiert, so existierte diese Summe vorher nicht, sondern wird durch diese Transaktion tatsächlich erst „erschaffen“ (Viralgeld). Nach der Transaktion erweitert die Deutsche Bank ihre Bilanz um 10 Mrd. Euro „verliehene“ Staatsanleihen und die Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH hat 10 Mrd. Euro zur freien Verfügung auf ihren Konten. Die Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH wiederum leistet mit dem so geschaffenen Geld Zahlungen. Um der Bundesrepublik Deutschland Finanz GmbH einen Kredit von 10 Milliarden Euro zu gewähren, muss die kreditgebende Bank nur eine Mindestreserve von 2% der Kreditsumme nachweisen, in diesem Fall also 200 Millionen. Diese 200 Millionen allerdings kann sich die Bank über Ausfallbürgschaften vom Bund „besorgen“. Und der Bund gewährt diese Bürgschaft aus den geliehenen 10 Milliarden Euro. So simpel. Vorher waren alle pleite, nachher hat die Bank eine um 10 Milliarden erweiterte Bilanz und der Bund 10 Milliarden Euro liquide Mittel (aktive Giralgeldschöpfung).

Die Tauschfunktion des Geldes ist Nebensache geworden

Damit wird an dieser Stelle sichtbar, dass Geldentstehung in Deutschland und auch der EU seit ca. 30 Jahren nichts mehr mit der Wertentwicklung des Bruttoinlandproduktes oder ähnlichem zu tun hat. Geldentstehung hat sich von der Realwirtschaft abgekoppelt, Geld hat seine Funktion gewechselt. Geld als universelles Tauschmittel ist nur noch eine Nebenfunktion, nämlich die Funktion des Bar- oder Münzgeldes. Der Anteil des Bargeldes an der Gesamtgeldmenge beträgt allerdings nur noch ca. 7,8% (730 Milliarden Euro), was verdeutlicht, wie nebensächlich die Tauschfunktion des Geldes geworden ist. Über 80% der in der EU im Umlauf befindlichen Geldmenge ist sogenanntes Buchgeld (9 Billionen Euro), welches rein durch Kreditvergabe und Schuldenaufnahme entstanden ist. Das heißt aber auch, dass für über 80% des im Umlauf befindlichen Geldes Zinsen an Banken gezahlt werden. Ein großer, nicht im Detail ermittelbarer Anteil dieser Zinsen wird mit neuem durch Giralgeldschöpfung entstandenem Geld beglichen. Dieser ganze Prozess ist ein Kreislauf und hat nichts, aber auch gar nichts mit der Realwirtschaft, den produzierten Gütern oder Im- und Exporten zu tun, sondern ist ausschließlich im bestehenden Finanzsystem selbst begründet. Mit jedoch sehr weit reichenden und schwer wiegenden Auswirkungen auf die reale Wirtschaft (Zahlungsunfähigkeit, finanzieller Abhängigkeit der Unternehmen von den Kreditinstituten, Abfluss von Mitteln in Form von Abgaben, Steuern und Zinsen, Lähmung der gesamten Wirtschaft durch Iliquidität).

Ein verleihendes Kreditinstitut kann die oben erwähnten praktisch kostenlos in die Bilanz geschriebenen Staatsanleihen der Bundesrepubik Deutschland weltweit auf dem realen Wertpapiermarkt veräußern und in echte Werte (auch Sachwerte und Industriebeteiligungen) wandeln. Parallel dazu muss die Bundesrepublik Deutschland den privaten Banken Zinsen für die Staatsanleihen zahlen. Zinsen für Geld, dass genau genommen vor der Ausgabe der Staatsanleihe überhaupt nicht existierte und auch nicht im Besitz des kreditgebenden privaten Bankhauses war. Ein geniales Gelderschaffungssystem. Gewinner ist das private Geldinstitut bzw. die hinter den privaten Banken stehenden Anteilseigner, die die Gewinne der Banken über Renditen und Ausschüttungen abschöpfen.

Übrigens: Natürlich muss der Staat nach Ablauffrist der Anleihe die im obigen Beispiel angenommenen 10 Milliarden Euro an die Inhaber der Schuldverschreibungen auszahlen. Und woher nimmt die Bundesrepublik Deutschland die 10 Milliarden Euro? Man ahnt es: Die Bundesrepublik Deutschland teilt der Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH ihren Bedarf mit und diese emittiert neue Staatanleihen für die der Bund neue Zinsen garantiert….

15 bis 20% des deutschen Staatshaushaltes gehen direkt an Banken

Mit Blick auf den Eingangs erwähnten Bundeshaushalt (siehe hier) ergibt sich folgende Verteilung: Von jedem Euro Steuern fließen ca. 45 Cent in „Arbeit & Soziales“, das heißt in die Grundversorgung derjenigen Mitbürger, die auf Grund einer oder mehrerer Fehler im System nicht selbst für ihr Auskommen sorgen können.

Weitere 8 Cent fließen in den Wehrbereich, der unter anderem deutsche Interessen am Hindukusch und weiteren Dutzenden Kriegsschauplätzen dieser Welt vertritt, von denen ich noch nicht einmal immer weiß, wo diese genau auf der Weltkarte zu finden sind. Aber Feinde hat man halt überall. Warum eigentlich? (Hasst der gemeine Afghane uns Deutsche wirklich so sehr, dass wir uns mit 8 Cent von jedem unserer Steuereuros an der Tötung von Afghanen und Pakistani beteiligen müssen? Wollen wir das wirklich? Ist aber ein anderes Thema…. )

Rund 8 Cent des beispielhaften Steuereuros werden in „Bau und Verkehr“ investiert. Können das die Kosten für das bundesdeutsche Mautsystem sein, dass exorbitant überteuert ist und dessen Verträge deshalb bis heute streng geheim sind?

Immerhin noch fast 4 Cent fließen in „allgemeine Finanzverwaltungen“. Ich habe keine Ahnung was das ist. Egal.

Alle weiteren Ausgaben des Bundes sind geringer als die Ausgaben für diese „Finanzverwaltung“. Alle bis auf die Ausgaben zur Begleichung der Zinsen für angehäuften Schulden bei den Privatbanken. Von jedem Steuereuro fließen direkt rund 15 bis 20 Cent in die Taschen der privaten Anteilseigner der Banken (In- und Ausland).

Steuern für Krieg, Ausbeutung und die Banken

Ich zahle Steuern, um die Armut und Erwerbslosigkeit um mich herum auszugleichen. Ich zahle Steuern, damit irgendwo auf dieser Welt Krieg geführt und Menschen getötet werden. Ich zahle Steuern, damit eine riesige Verwaltung meine Steuern überhaupt eintreiben und verwalten kann. Ich zahle Steuern, damit ein Verkehrsüberwachungssystem eingeführt wird, über welches weitere Abgaben erhoben werden und über dessen Errichtung und dessen Betrieb Milliarden weitere Steuereuros in die Kassen von Konzernen und dahinter stehenden Banken fließen. Ich zahle Steuern, damit Straßen und öffentliche Gebäude gebaut werden können, wie zum Beispiel der Reichstag in Berlin. Ich zahle Steuern, damit sich Bankanteilseigner bereichern und damit die Banken ihren Einfluss auf die Geschicke dieses Landes ausweiten können. Und ich zahle auch Steuern für Bildung, Kultur, innere Sicherheit und Forschung. Aber das sind nicht einmal 20 Cent von jedem Euro.

Das bedeutet umgekehrt, dass mehr als 70 Cent von jedem Steuereuro für Schuldzinsen, Krieg und Armutsausgleich ausgegeben werden (Armut, die es nicht geben muss und die es nur deshalb gibt, weil und damit es auf der anderen Seite Reichtum für einige wenige gibt). Dieses System dient ausschließlich der Aufrechterhaltung des Systems (innerer und sozialer Friede und militärische Aufrechterhaltung des Status Quo), um einige wenige private Bank-Anteilseigner zu berreichern.

Wem gehören die Banken?

Oft wird die polemische Frage gestellt, wem Deutschland gehört oder wer Deutschland wirklich regiert. Meist kommt man bei der Beantwortung dieser Frage zu der abschließenden Erkenntnis, dass die Firmen und Konzerne überwiegend einzelnen mächtigen Familien oder privaten Banken gehören und dass der Bund bei den Banken in der (finanziellen) Schuldabhängigkeit steht. An dieser Stelle endet dann meist die „Aufklärungsarbeit“ der Medien. Doch um wieviel interessanter ist dann doch die logische Nachfolgefrage: Wem gehören die Banken? Bei welchen privaten Kreditgebern und Anteilseignern ist der Bund denn nun verschuldet. Wem schuldet der Staat die 1,8 Billionen Euro?

Die Antwort hierauf gestaltet sich äußerst schwierig. Es ist mehr oder weniger müßig, sich hier um eine echte Aufstellung der Besitzverhältnisse beispielsweise der Deutschen Bank zu bemühen. Keine Bank muss ihre Besitzer nennen! Ausnahme sind Besitzer mit dem Status „Großaktionär“. Großaktionäre sind Einzelbesitzer, die mehr als eine gewisse Menge an Anteilen einer Bank halten. Dies können zwischen 3 und 5% der gesamt ausgegebenen Aktien sein. Und da Großaktionäre laut Gesetzt veröffentlich werden müssen, haben die wahren Anteilseigner Konglomerate gebildet. Tochterfirmen halten jeweils Anteile kurz unter der meldepflichtigen Schwelle. Damit ist es in der Tat selbst der Bak nicht leicht, ihre wahren Besitzverhältnisse zu ermitteln und zum zweiten gibt es keine Handhabe, diese wahren Besitzverhältnisse offen zu benennen. Niemand aus der Öffntlichkeit kann also nachvollziehen, bei welchen nationalen und internationalen „Investoren“ der deutsche Staat in letzter Konsequenz verschuldet ist.

Deutschland wird erpresst

Warum ist das eigentlich so? Schämen sich die Besitzer ihres Reichtums? Die Antwort ist wohl eher die, dass es nicht möglich ist, jemanden „in die Pflicht“ zu nehmen, der nicht bekannt ist. Anonym läßt es sich einfach besser erpressen. Niemand anderes als Angela Merkel, die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland hat in einer Rede vor der Berliner Runde der CDU am 17.08.2009 zugegeben, dass es „intellektuell gar nicht so einfach zu erreichen ist, denen auf die Schliche zu kommen“, dass es aber ein „festes Anliegen“ ihrer Person ist, „dass wir aus dem Erpressungspotential einzelner Akteure heraus kommen“ (Quelle).

Wenn die Bundesrepublik Deutschland erpressbar ist, und zwar so stark, dass es die Kanzlerin in einer öffentlichen TV-Rede zur Sprache bringt, warum unternimmt die Regierung keine Anstrengungen, sich aus dieser Umklammerung zu lösen. Schließlich hat Deutschland doch auch Vermögen: staatseigene Liegenschaften, Staatsunternehmen und die berühmte Währungsreserve. In der Tat erzielt der Staat aus den Liegenschaften und Beteiligungen erhebliche Einnahmen, die zu einem nicht geringen Teil die Kosten des Staatshaushaltes abdecken. Es wäre offensichtlich schlicht weg unmöglich, diese Liegenschaften zu veräußern, da in der Folge Einnahmen fehlen würden, um alle Kosten des Haushaltsplanes zu decken. Ein Bauer veräußert auch nicht seine einzige Kuh, damit er sich vom Verkaufserlös Milch kaufen kann. Logisch, oder? Nicht logisch! Denn es ist im Gegenteil so, dass die genauen Verhältnisse des Wertes des Bundeseigentums und der derzeitigen Schulden gegenüber gestellt werden müssen. Es ist schwer, den genauen Wert der Liegenschaften des Bundes zu ermitteln, da deren Verwaltung über mehrere Ministerien verteilt ist. Aber es läßt sich sozusagen „rückwärts“ aus den Liegenschaftseinnahmen eine ungefährer Wert der Liegenschaften abschätzten. Dieser ist bei jährlichen Einnahmen von ca. 30 Mrd. Euro und einer angenommen Eigenkapitalverzinsung von 6% mit ca. 500 Mrd. Euro anzunehmen. (Schade, dass die Post, die Bahn, die Lufthansa, die Energieversorger, die Telekom schon verscherbelt wurden. Diese Unternehmen befanden sich alle ehemals im Staatsbesitz und hätten erheblich zur Tilgung der Schulden und zur Befreiung aus der erpresserischen Umklammerung beitragen können.)

500 Mrd. Euro sind leider nur knapp ein Viertel der derzeitigen Gesamtschuld von rund 1,8 Billionen Euro. Doch es gibt ja noch die Edelmetall-Staatreserve – die Goldreserve. Unabhängig davon, wieviel diese ca. 3500 Tonnen tatsächlich wert sind, lagert dieser Goldschatz allerdings nicht in Deutschland sondern ist unter den Siegermächten des II. Weltkrieges USA, Frankreich und Großbritanien aufgeteilt und lagert ganz offiziell auch dort (Quelle). Und es gibt einige renommierte Journalisten, die darauf verweisen, dass Deutschland deshalb nicht frei über diese Reserven verfügen kann. Anfragen beim Finanzministerium und der Bundesbank dazu bleiben unbeantwortet. Stellt man die Frage nach der tatsächlichen Verfügbarkeit einmal beiseite und ermittelt bei einem derzeitigem Preis von ca. 26,3 Euro pro Gramm Gold einen Gesamtwert von ca. 90 Milliarden Euro, so schwindet auch schnell die Hoffnung, mit einem Verkauf der Goldreserve die Staatsschulden Deutschlands tilgen zu können. Schaut man sich dagegen die historische Entwicklung der Staatsschulden Deutschlands über die letzten 50 Jahre laut statistischem Bundesamt an, so läßt sich erkennen, dass die Summe der Schulden die Summe der Werte des Bundes seit mehreren Jahrzehnten deutlich übersteigt (Grafik, Quelle).

Bis Anfang der 90-er Jahre hätte ein radikaler Verkauf von Staatseigentum und ein radikaler Sparkurs die heute existierende totale Mehrfachüberschuldung verhindern können. Diese Chance jedoch haben die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland ein für alle mal vertan.

Auch wenn die weltweite Finanzkrise des Jahres 2009 mit ihren Auswirkungen in die Realwirtschaft hinein die Verschuldung sicher verschärft hat, so muss bemerkt werden, dass bereits zu Zeiten des starken wirtschaftlichen Aufschwunges (2003 bis 2007) die deutsche Staatsverschuldung bei über 1,5 Billionen Euro gelegen hat. Die Finanzkrise der vergangenen Monate ist nicht die Ursache der Höhe der derzeitigen Verschuldung!

Faktisch ist die Bundesrepublik Deutschland mehrfach bei privaten nationalen und internationalen Kreditgebern überschuldet und dadurch erpressbar. Die Interessen der privaten Kreditgeber, die im Hintergrund agieren, beeinflussen die Politik. Die Interessen der Schuldgeber liegen nicht in der Tilgung der Schulden, sondern in der Maximierung ihrer Gewinne und in der Stärkung ihres Einflusses auf die Geschicke Deutschlands und der EU. Das System der exorbitant hohen Schulden und eines Schuldners, der über rund 70 Millionen zahlende Bürger verfügt, die diese Zinsen aufbringen, ist perfekt organisiert, um die reichen Kreditgeber noch reicher, einflussreicher und mächtiger zu machen. Es ist nicht zu erwarten, dass in absehbarer Zeit über politische Hebel das Steuersystem, das Bankensystem, das Finanzsystem in Deutschland, Europa und der Welt grundlegend umgestaltet werden kann.

Was ein Tag Arbeit wirklich wert ist

Bis hierher haben wir uns mit Steuern und ihren letztendlichen Empfängern beschäftigt. Abschließend sollen die Geldströme innerhalb der Warenwirtschaft betrachtet werden.
Gehen wir dazu gedanklich in ein Ur-Dorf zurück, in welchem der gesamte Tauschhandel auf puren Warenaustausch beruhte. Brot gegen Fleisch, Getreide gegen Obst, Obst gegen Leder, Leder gegen Fisch, Fisch gegen Baustoffe etc etc. In diesem Modell benötigt man nicht wirklich ein universelles Tauschmittel (auch wenn es unter Umständen bequemer als die eigentliche Ware zu handhaben ist). Man kalibriert einfach das Mengenverhältnis der Tauschwaren und alles passt: 5 Brote für 1 Huhn, 6 Eier für ein Brot, 1 Brot für 3 Fische, 1 Fisch für 4 Eier etc etc. Die Dinge und Waren haben zwar einen unterschiedlichen „Wert“. Da die Waren aber in ein Wert-Verhältnis zueinander gesetzt werden, tauschen die Dorfbewohner 100% Wert der einen Ware gegen 100% Wert der anderen Ware. Auch die Ware „Arbeit“ läßt sich als Tauschmittel in diesem System abbilden: 1 Tag Arbeit und Hilfe gegen 1 Brot, 5 Tage Arbeit und Hilfe gegen ein Huhn, 1 Monat Arbeit und Hilfe für eine Kuh. Diese Arbeit und Hilfe konnte geleistet werden bei der Bestellung des Ackers, beim Hüten der Tiere, beim Bau des Hauses des Nachbarn usw.

Mit der Einführung des Geldes als Zwischentauschmittel änderte sich diese Werthaltigkeit des Tauschens anfänglich nicht. 100% Wert der einen Ware oder Leistung wurden in 100% Wert an Geld getauscht, 100% Geldwert konnten in 100% einer beliebigen anderen Ware oder Dienstleistung getauscht werden.

Mit der Einführung des Geldverleihs und des Zinses jedoch ergab sich eine wesentliche Systemänderung. Alle am Tauschhandel Beteiligten waren von nun an gezwungen, einen Mehrwert zu erwirtschaften. Dieser Mehrwert wurde nämlich vom Geldverleiher als „Zins“ geforderet und musste an den Geld-In-den Verkehr-Bringer „zurück“ gezahlt werden. Waren am ersten Tag eines Jahres in unserem angenommenen Ur-Dorf ursprünglich Waren und Arbeitsleistungen im Wert von beispielsweise 1000 Talern im Umlauf, so waren dies auch nach Ablauf eines Jahres im Prinzip genauso viele oder wenige Waren und Arbeitsleistungen, Waren und Werte in Höhe von nämlich 1000 Talern. Ob die Waren direkt oder über das Zwischentauschmittel Geld ausgetauscht wurden, spielte zu diesem Zeitpunkt der Entwicklung keine Rolle. Ware für 1000 Taler entsprach 1000 Talern im Wert von 1000 Talern! Das ist sehr sehr logisch. Heute ist dies nicht mehr so. Aber dazu weiter unten. Grundsätzlich anders entwickelte sich dies nach Einführung des Zinses für Geld. Damit der Verleiher am Ende des Jahres seinen Zins in Höhe von beispielsweise 10% einziehen konnte, mussten am Ende des Jahres 100 Taler mehr im Umlauf sein, als zu Beginn des Jahres. Dafür jedoch mussten eigentlich auch Waren und Leistungen im Wert von 1100 Taler im Umlauf sein. Da das aber nur des Prinzips wegen gar nicht möglich war (geschlossenes Wirtschaftssystem), erfand der Geld-in-den-Verkehr-Bringer zusätzlich zum Zins auch gleich den Kredit. Damit hatte das System die notwendige Korrektur erhalten. Jetzt war es nicht mehr nötig, ein tatsächliches Anwachsen der Warenwirtschaft in jedem Fall zu erreichen, um die Waren- und Dienstleistungsmenge um die Höhe des geforderten Zinses zu erhöhen. Der geforderte Zins konnte geliehen werden. Und das, ohne dass zwangsweise mehr Waren und Dienstleistungen unter den Dorfbewohner getauscht werden mussten. So waren weiter Werte und Leistungen im Wert von 1000 Talern im Umlauf und zusätzlich eben 100 Taler Kredit. Gesamtwert der Dorfwirtschaft nach einem Jahr: 1100 Taler. Nun konnte der Geld-in-den-Verkehr-Bringer die Zinsen einziehen. Er hatte die Taler dafür ja durch die Gewährung von Krediten in Höhe von 100 Talern quasi virtuell geschaffen. Aber Achtung: Er hat keine echten zusätzlichen Werte erschaffen!

Kredite und deren Zinsen sind der Fehler im System

Bereits an diesem einfachen und simplen Beispiel ist der offensichtliche Fehler im Geldsystem erkennbar: Kredite und Zinsen. In unserem angenommenen Beispiel hat der Geld-in-den-Verkehr-Bringer nach 10 Jahren genauso viel Geld gehortet, wie der gesamte Handel mit Waren und Leistungen im Dorf selbst wert ist, nämlich 10 Jahre lang jeweils 100 Taler Zinsen, 1000 Taler also. Der Geld-in-den-Verkehr-Bringer kann das gesamte Handels- und Leistungsaufkommen des Dorfes aufkaufen, das Dorf ist vollständig abhängig. Der Geld-in-den-Verkehr-Bringer ist ein kluger Mann. Also wird er das Dorf nicht in den Ruin treiben. Denn davon hat er nichts. Aber er wird die Geschicke im Dorf so steuern, dass alle Bewohner des Dorfes nur noch für ihn und das weitere Anwachsen seines Schatzes arbeiten. Das Dorf gehört ihm. Und damit die Dorfbewohner nun nicht gleich nach Revolution und Enteignung schreien, wird er von seinem Gewinn einen (Be-)Lehrer bezahlen, der dem Dorf und der nachwachsenden Bevölkerung erklärt, dass die Erfindung des Geldes das Größte seit dem Trennen von Wasser und Erde ist. Er wird auch einen Teil der Einnahmen für die Bewohner investieren, die auf Grund der 100 Taler neuer Schulden pro Jahr in Armut gefallen sind. Er installiert ein „Sozialhilfesystem“ und gilt dafür als großzügig und verantwortungsvoller Mensch. Und damit das Dorf noch viel effektiver Mehrwert für ihn erwirtschaften kann, investiert der Geld-in-den-Verkehr-Bringer auch in Straßen und Wege, in neue Häuser, in einen Schamanen, der die Dorfbewohner gesund und bei Laune hält und in eine Armee, die das Dorf (und in Wirklichkeit den Geld-in-den-Verkehr-Bringer) beschützt. Na ja und weil er sich ja sowieso für den Größten und Klügsten hält, wird sich der Geld-in-den-Verkehr-Bringer auch zum Größten ernennen lassen und nennt sich selbst ab sofort Fürst, Graf, König, Kaiser und wie auch immer. Adlig halt. Und damit auch keiner der abhängigen Dorfbewohner auf die Idee kommt zu fragen, warum gerade sein Fürst nun adlig geworden ist, erfindet dieser eine irre Vergangenheitsgeschichte von Geschlecht, Helden und Erben. Zusätzlich tauscht der Fürst zur Abgrenzung vom normalen Volk sein menschliches rotes Blut gegen blaues göttliches Blut. Blutlinien und das Erbrecht sind die Erklärung für seinen Reichtum, seinen Besitz und seine Macht. Eigentlich völliger Blödsinn. Aber historisch gewachsen. Wie heißt es so schön umgangssprachlich: „Das war so nicht geplant, hat sich aber so entwickelt!“
Die Reichen sind reich weil sie adlig sind und „Der Adel ist Adel, weil er Adel ist!“

Die Wirklichkeit sieht freilich anders aus: Nicht göttliche Abstammung und Erblinien über Generationen sondern Kredite und Zinsen haben den Adel adlig und reich gemacht. Der Vollständigkeit halber muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass der Adel primär auch durch Inbesitznahme von erobertem Land, durch Landraub, Krieg, Eroberungen, Plünderungen und Leibeigenschaft reich und mächtig geworden war. Die Abgaben und der Zins waren ursprünglich im nachchristlichen Abendland, im Verbreitungsgebiet des Islam und den meisten anderen Weltkulturen und –religionen per se verboten! (Quelle).

Zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert entstand in Europa ein funktionierendes Banksystem, zuerst in Italien, später überall. Das Prinzip Kredit und Zins machte hier ganze Adelsfamilien noch reicher, als diese es vor Gründung der europäischen Banken sowieso schon waren (siehe hier und hier).

Geschichtlich verloren die Adelsfamilien ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts und dem Einsetzen der industriellen Revolution ihren Einfluss. Politische Revolten, gewählte Demokratien und Kriege änderten die vordersichtigen Machtverhältnisse radikal. In der jüngeren Geschichte Europas sah es besonders nach Abdankung der Kaiser und nach den beiden Weltkriegen so aus, als könnten rein durch Demokratien eingesetzte politische Instrumente wie Räteversammlungen und Parlamente die Geschicke Deutschlands und Europas leiten. Wie wir weiter oben jedoch gesehen haben, haben sich die alten Adelsfamilien ihren Besitz über die Rückübereignung von Banken und / oder den Ankauf von Bankanteilen zurück erobert und steuern damit wie seit Jahrhunderten zuvor das Geschehen in Deutschland, Europa und der Welt.

Mario und der Zauberer

Mittlerweile hat sich das System so perfektioniert, dass die Konditionierung und Belehrung der Bevölkerung hervorragend funktioniert. Damit niemand auf die Idee kommt, die wahren Strippenzieher zu enttarnen, werden Parlamente eingesetzt, alle 4 Jahre Wahlen inszieniert, Schaukäumpfe im Wahlkampf angehalten und die ganze Aufmerksamkeit des Bürgers von den wahren Geschehnissen abgelenkt. Jeder der schon einmal in der Vorstellung eines sogenannten Zauberers war, kennt das Prinzip Ablenkung. Dieses Prinzip haben die Adligen so weit perfektioniert, die Bühne so perfekt manipuliert, dass es dem normalen Theaterbesucher nicht auffällt, dass und wie er die ganze Zeit an der Nase herum geführt wird.

Die Folgen der Geldwirtschaft und des Zinssystems

Um das ganze Ausmaß der Wertminderungsszenerie durch Schulden und Zinsen zu erkennen, muß man sich mit der Begrifflichkeit der verdeckten und versteckten Steuern und Abgaben auseinandersetzen.

Hierzu soll ein Beispiel dienen: In unserem utopischen Ur-Dorf tauschten die Bewohner vor Einführung des Geldes, Kredites und Zinses 100% Wert der einen Ware oder Dienstleistung in 100% der gewünschten Ware oder Dienstleistung (s.o.). Wenn heute in unserem Wirtschaftssystem ein Tausch statt findet, findet neben den offenen Steuern und Abgaben auch ein verdeckter Transfer von Geld (=Arbeit und Leistung) statt. Was ist damit gemeint?

Nehmen wir einmal an, einem Arbeitgeber ist ein Tag Arbeitsleistung (100%) eines Arbeitnehmer einen Lohn von 165 Euro wert. Dann entspricht 1 Tag Arbeit = 100% = 165 Euro. Nach aktuellem Stand werden in Deutschland Sozialabgaben in Höhe von ca. 23% fällig, die der Arbeitgeber direkt vom Lohn abziehen und abführen muss. Es verbleiben von den 165 Euro noch 127 Euro. Auch der Arbeitnehmer hat Sozialabgaben in gleicher Höhe zu leisten, wieder 23%. Es verbleiben 98,- Euro. Entsprechend der Abgabenordnung muss der Arbeitnehmer sein Einkommen (die 127 Euro) auch versteuern, mit je nach Steuerklasse zwischen 20 und 33%. Bei angenommenen durchschnittlichen 28% Lohnsteuer (= 36 Euro) verbleiben dem Arbeitnehmer noch 62 Euro. Dies bedeutet, dass von 100% Wert der Arbeitsleistung noch 37,5% beim Arbeitnehmer ankommen. Der Rest, mehr als 60% des ursprünglichen Wertes seiner Arbeitsleistung werden fällig für Steuern (s.o.) und Sozialabgaben (die notwendig sind, da nicht alle im System lebenden Menschen über ein eigenens Einkommen verfügen).

Im Klartext heißt dies aber auch, dass der Arbeitnehmer bei 100% Leistung über nur ca. 37,5% Gegenleistung verfügen kann. Vergleicht man diese Situation mit der Situation des arbeitenden und tauschenden fiktiven Dorfbewohners vor Einführung von Schuld und Zins, so ist die Verschlechterung des Systems deutlich ersichtlich. Doch damit nicht genug. Das System von Steuern und Abgaben bereichert sich auch noch an den verbleibenden 37,5% des Arbeitswertes, an den in unserem Beispiel verbliebenen 62 Euro. Das System ist durchschnittlich so eingerichtet, dass die Arbeitnehmer ca. 1/3 ihres Einkommens für das Dach über ihrem Kopf und die dafür notwendigen Nebenkosten aufbringen müssen. Ein weiteres Drittel ist der Lebensunterhalt genannte Aufwand für Lebensmittel und tägliche Bedarfe. Das letzte Drittel ist in der Regel für notwendige Anschaffungen, Freizeit und Urlaub sowie Altersvorsorge notwendig.

Auch das Netto-Einkommen fließt überwiegend in Abgaben und Steuern

Die Aufwendungen für den tägliche Unterhalt, das Dach über dem Kopf, Freizeit und auch die Altervorsorge geschehen über Geld, Geld im Wert der verbliebenen 37,5% des Arbeitswert. Und nun greifen die verdeckten Abgaben und Steuern. Denn egal was der Arbeitnehmer bezahlt, an jeder Transaktion ist der Staat mit weiteren Abgaben beteiligt (der Staat, der aber nicht der letzte Empfänger der Gelder ist; s.o.).

Also fließen auch von den verbleibenden 62 Euro ca. 15% durchschnittliche Mehrwertsteuer ab (derzeit zwischen 7 und 19%). Es verbleiben ca. 52 Euro netto für die tatsächlich erworbenen Waren oder Dienstleistungen. Doch derjenige, der dem Arbeitnehmer in unserem Beispiel eine Ware im Wert von 52 Euro (netto) verkauft, unterliegt ja selbst wieder systemischen ökonomischen Zwängen. Die 52 Euro, die er für die Ware netto erhält, spiegeln nicht etwa den Produktwert wieder, sondern enthalten Löhne und Sozialabgaben, Mieten, Steuern (die der Verkäufer begleichen muss), Produktions- und Energiekosten, Versicherungskosten usw. usf.. Allgemein gehen Betriebswirtschaftler bei einer „normalen“ Rentabiliät davon aus, dass der Personal- und Lohnkostenanteil einer veräußerbaren Ware je nach Art des Verkaufsgutes (Ware oder Dienstleistung) zwischen 40 und ca. 50% liegt. Wir nehmen in unserem Beispiel 45% an. Das bedeutet für unsere 52 Euro einen Lohnkostenanteil von ca. 23 Euro. Es verbleiben 29 Euro. Von diesen ziehen wir weiter 25% Steuern und allgemeine Abgaben ab. Es verbleiben 19 Euro. Miete, Energie und andere „Herstellungsnebenkosten“ schlagen mit ca. 20% vom Verkausferlös zu Buche, dies sind 10,40 Euro. Damit ergibt sich folgendes Endergebnis. Der wahre Produktwert liegt bei ca. 10 Euro (es sollen die beispielhaften Rundungen und „Annahmen“ vernachlässigt werden; reale Abweichungen von diesen Annahmen ändern nichts an der grundsätzlichen Tendenz und Ausage!). Wir erinnern uns: Dem Arbeitgeber war die Leistung eines Arbeitstages 165 Euro Wert, der Arbeitnehmer konnte von dieser Summe vermeintlich über 62 Euro verfügen und erhält mit diesen 62 Euro Ware oder Dienstleistungen im Wert von ungefähr 10 Euro. Das sind ungefähr 6%. Der Schlusssatz hier lautet also: Die Folgen des Geld- und Zinssystems verändern das ursprüngliche und gerechte 1:1-Tauschverhältnis derart, dass ein Arbeiter heute für 100% Leistung weniger als 10% echten Gegenwert erhält. Über 90% des erwirtschafteten Wertes fließen im wesentlichenin in drei Verwendungszwecke:

1. In ein Sozialssystem, dass der Aufrechterhaltung des inneren und sozialen Friedens dient;

2. In grundsätzlich systemerhaltene Maßnahmen (Staat, Verwaltung und Behörden, Bau, Verkehr, Militär und Verteidigung, Forschung und Lehre,Kultur)

3. In die Hände privater Einzelpersonen und Familien (über Banken, Versicherungen, Investoren, verdeckte Anteilseigner)
Es ist an dieser Stelle keine Überraschung mehr, wenn man erkennt, wie sehr sich das „System“ seit mehreren hundert Jahren perfektioniert hat. Die „Dorfbewohner“ sind der festen Überzeugung in dem bestmöglichem System zu leben und geben ihre gesamte Arbeitskraft dem Moloch. Diese Erkenntnis ist so neu gar nicht. In vielen Gleichnissen, Novellen und philosophischen Abhandlungen haben Künstler und Utopisten versucht, den schlaffenden Mob zum Leben zu erwecken und aus seiner geistigen und tatsächlichen Knechtschaft zu befreien. Allein, es ist bisher nicht wirklich gelungen…..




PS: Dies ist flott herunter geschrieben. Übe Nachsicht mit nicht nur rechtschreiblichen Fehlern, sondern auch mit Unzulängliichkeiten im Quellennachweis und der Beweisführung. Ich habe mich bemüht, eine Logik darzustellen. Wissenschaftlich stecken in diesem Thema noch große Reserven. Über die Links gelangt man teilweise zu sehr interessanten Seiten. Unter anderem zu Seiten der Uni Münster und zu Prof. Krysmanski. Dieser gibt sich seit vielen Jahren sehr viel Mühe, gemeinsam mit seinen Studenten detaillierte Informationen zu den Banken und den dahinter stehenden Besitzverhältnissen und deren Einfluss auf Deutschland und die EU zu veröffentlichen.

Auf dieser Seite ist "nur" die Text-Version ohne auf die verwiesenen Grafiken und Links gespeichert.
HIER kann der Originaltext im WORD-Format mit allen Grafiken und funktionierenden Quell-Verweisen geladen und weiter verbreitet werden.